Er soll eigentlich ein Schmuckstück sein. Doch mittlerweile ist der Dorfplatz in Steinbachs Mitte in die Jahre gekommen. Daran könne auch der schmucke Brunnen in dessen Mitte nicht hinwegtäuschen. Ebensowenig, dass hier der zentrale Busplatz für Pendler und Schüler von und nach Neunkirchen sowie Ottweiler ist, sagt Fabian Scheidhauer. Darum befasst sich der Ortsvorsteher in dem Ottweiler Stadtteil intensiv mit Plänen, diesen Dreh- und Angelpunkt auf Vordermann bringen zu lassen. „Der Ortsrat wird sich während seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien damit befassen“, kündigt er an. „Die SPD-Fraktion will den Antrag auf Aufnahme ins städtische Investitionsprogramm stellen.“
Und das sei auch aus zweierlei Gründen dringend erforderlich: Zum einen seien Fußgänger gefährdet, weil Steine auf dem Platz kaputt sind. Entsprechende Beschwerden habe der Kommunalpolitiker bereits erhalten. Zum anderen stehe ein Förderprogramm des saarländischen Umweltministeriums sowie des Innenministeriums nur noch gewisse Zeit zur Verfügung. Scheidhauer: „Ende 2021 ist Schluss, darum haben wir einen gewissen Zeitdruck.“
Denn der Ortsrat selbst – sollte er sich mehrheitlich für das Projekt aussprechen – kann dieses nicht auf den Weg bringen. Das Gremium hat in solchen Angelegenheiten nur beratende Funktion, äußert lediglich Wünsche ohne Budgetrecht. Denn der Stadtrat entscheidet darüber, ob er wie in diesem Fall möglicherweise die Stadtverwaltung beauftragt, entsprechende Förderanträge zu stellen.
Im Detail spricht der Ortsvorsteher, der seit einem Dreivierteljahr im Amt ist, von bis zu 65 Prozent der Gesamtsumme, die das Umweltministerium in Saarbrücken für den ländlichen Raum zuschießt, was das Innenministerium auf 90 Prozent erhöht. Das heißt: Die Stadt Ottweiler müsste nur für einen kleinen Anteil aufkommen. Eine Kostenschätzung, was bei der Sanierung auf die Auftraggeber zukommt, sollen nach Angaben des 24-Jährigen in den kommenden Wochen vorliegen. Projekte vergleichbarer Größe kosteten an die 200.000 Euro.
Die Steinbacher legten indes viel Wert auf den zentralen Treffpunkt im Herzen des Ortes an der L 288 gelegen. Die Bürger nutzten ihn unter anderem für den Weihnachtsmarkt und fürs Maifest, wenn der Baum aufgerichtet wird. „Der Dorfplatz ist auch ein Treffpunkt für Spaziergänger. Um die Sicherheit der Fußgänger in dieser zentralen Lage zu gewährleisten, wurde die Höchstgeschwindigkeit für den Straßenverkehr auf meinen Antrag hin im Frühjahr auf 30 km/h reduziert“, berichtet Scheidhauer.
Und jetzt müsse halt der an die 50 Jahre alte Platz selbst an die Reihe kommen. „Mittlerweile verkommt er zu einem Schandfleck, obwohl er eigentlich ein Ort zum Verweilen sein sollte.“ Dass dort Bänke stehen, könne nicht über den tristen Zustand hinwegtäuschen. Mit Blick auf die begrenzte Zeit, die noch bleibt, einen entsprechenden Antrag ans Land zu richten, sagt Scheidhauer: „Die Umgestaltung ist kaum günstiger zu bekommen, sollten wir die Chance auf Förderung verpassen.“